Hört im Herzen auf zu sein

Choreograf: Mike Planz
Musik: Carlos Trujillo
Rezitation: Angelika Schmucker
Tanz: Kirill Berezovski, Julik Mkrtumian, Mike Planz

"Rilke-Lyrik in Bewegung umgesetzt

Ein Buch über den Tod, der das Leben auf die Spitze treibt, bildet den Ausgangspunkt für eine Benefiz-
Veranstaltung. Musik, Tanz und Sprache zu Gedichten von Rainer Maria Rilke. Im Speicher7, dem Business
Club Rhein-Neckar in Mannheim, versammeln sich trotz der großen Sommerhitze viele Menschen. Sie
spenden mit ihrer Eintrittskarte und den konsumierten Getränken für das Hospiz Elias in Ludwigshafen.
Andrea Schröter, Geschäftsführerin vom Club Speicher7, hat dafür gesorgt, dass der Keller des imposanten Gebäudes geöffnet wird. Zusammen mit Rolf Kieninger, dem Leiter des Hospiz Elias, veranstaltet sie das Kunstereignis um den Dichter Rainer Maria Rilke.

Eigens komponierte Musik

Auf dem Weg dahin führt eine Treppe vorbei an nackten Betonwänden und hinab in den langgestreckten
Keller mit halbkreisförmig angeordneten Stuhlreihen. Ein dunkler quadratischer Tanzboden lässt Raum für die
Akteure. Fünf Musiker aus der Metroplregion, darunter Carlos Trujillo am Keyboard, der die Musik für Saxofon,
Bass, Schlagzeug und Gitarre eigens für diesen Abend komponiert hat.
Drei Männer in weißen Hemden und dunklen Hosen erscheinen im Bühnenquadrat. Sie tanzen zu einem
melodiösen Sound - Gitarrenklang trifft auf weichen Saxophonton, gepaart mit dezentem Rhythmus vom
Schlaginstrument und den auf- und absteigenden Tonfolgen eines Pianos.
"Es wäre gut, viel nachzudenken, um von so Verlornem etwa auszusagen, von jenen langen Kindheit-
Nachmittagen, die so nie wiederkamen - und warum?" Angelika Schmucker ist in das Aktionsfeld der Tänzer
getreten und rezitiert aus Rilkes Gedicht "Kindheit" von 1907. Ihre klare Stimme setzt sich mit Rilkes Mahnung ins Verhältnis zu Musik und Tanz.

Individuelle Ausdrucks gesten

Später werden die Töne schräger und der Tanz zeigt strauchelnde Körper. In der Choreographie von Mike
Planz, der hier mit Julik Mktrumian und Kirill Berezovski tanzt, nähern sich die Körper ihrem Gegenüber an,
umschlingen den Partner oder vereinzeln sich in individuellen Ausdrucksgesten, Rilkes Gedicht
nachempfindend. Beim anschließenden Empfang trifft man sich im dritten Stock und genießt den Blick auf den
Rhein. Rilke hätte das sicher auch gefallen."Würden Sie wohl von musikalischen Ergänzungen an meinem Abende absehen mögen? Ich bin gegen die Vertonung meiner Gedichte und weiß deshalb auch nicht, ob Versuche dieser Art gemacht worden sind und
mit welchem Erfolg." Das schreibt Rilke 1905 in einem Brief. Im Speicher7 gelingt der Versuch."
- Manheimer Morgen, 2016

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